Liebe Filmfreunde und potentielle Unterstützer des Projektes,

herzlich Willkommen auf der Crowd-Funding-Seite meines Kurzfilms « Paris, 1969 ». Auf dieser Seite findet ihr allgemeine Informationen zum Projekt, aber auch Updates zum Verlauf der Vorproduktion. Daher lohnt es sich, hin und wieder vorbeizuschauen, um Neuigkeiten zum Fortschritt des Films zu erfahren.

Vor etwa einem Jahr habe ich damit begonnen, die Geschichte für einen Kurzfilm mit dem Thema eines Paris-Aufenthaltes der zukünftigen Rote Armee Fraktion im Herbst 1969 zu entwickeln. Herausgekommen ist ein Drehbuch von 28 Seiten, woraus ein Kurzfilm von 25 bis 30 Minuten entstehen soll.

Nachdem ich internationale Schauspieler aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz (s.u.) verpflichten und ein junges aber dennoch professionelles Team aufstellen konnte, sind wir nun dabei, die Produktion vorzubereiten. Der Dreh ist für Ende März in Paris vorgesehen. Ich finanziere den Film größtenteils aus eigener Tasche (habe bereits 14.000€ zusammen tragen können), benötige aber noch 4.000 €, um den Film so zu realisieren, wie er geplant ist. 4.000€ sind kein "ganz kleines bisschen", wie ich etwas überschwenglich im Präsentationsvideo sage, sondern schon eine gewisse Summe. Dennoch stellt der hier anvisierte Betrag weniger als ein Viertel des veranschlagten Gesamtbudgets dar. Dieses Viertel ist für das Gelingen des Films ausschlaggebend.

Nachfolgend findet ihr die Synopsis des Films, meine Produktionsnotizen sowie Informationen zu den Schauspielern (es existiert auch eine französische Version, die ihr konsultieren könnt).

Wenn euch das Projekt gefällt, dann würde ich mich über eine Spende sehr freuen. Je nach Höhe der Spende erhaltet ihr eine Gegenleistung, z.B. ein Poster oder eine DVD, sobald der Film fertig ist (s. hier rechts).

Habt bereits vielen Dank im Voraus.

Beste Grüße,

Alexander Graeff

Synopsis

1969. Gudrun, Andreas und Thorwald verstecken sich in der Pariser Wohnung eines französischen Intellektuellen, nachdem sie in Frankfurt zwei Brandanschläge verübt haben. Als Thorwalds Schwester Astrid zu Besuch kommt, entwickelt sich eine Diskussion über die Zukunft der Gruppe. Während Andreas und Gudrun radikalere Protestaktionen befürworten, versucht Thorwald, die anderen von der Gefahr einer Gewaltspirale zu überzeugen, zumal er von Astrids Faszination für Andreas' Ideen beunruhigt ist. Was hält die Zukunft bereit? Hält die Gruppe den Widerspruch aus oder wird sie daran zerbrechen?

Die Schauspieler

Ben Artmann ist Andreas

Ben Artmann, geboren 1982, hat Schauspiel am Deutschen Zentrum für Schauspiel und Film in Köln sowie Camera Acting bei Mark Zak studiert. Er spielt regelmäßig verschiedenste Rollen im Theater (Das Attentat, Regie: R: Bidinger, 2007; Party mit totem Neger, Regie: M. Hewel, 2008; Baal, Regie: H. Kissel, 2009) und im Fernsehen (Götz von Berlichingen, Regie: Carlo Rola, RTL, 2013, Lindenstraße, Regie: Herwig Fischer, ARD, 2015). (Foto: © Lena Labusga)

Lena Labusga ist Gudrun

Lena Labusga, 1983 in Deutschland geboren, hat eine Ausbildung an der Schauspielschule Arturo in Köln und ein Kameratraining bei Sathyan Ramesh, Christian Gillmann und Dana Geißler absolviert. Sie spielt auf der Bühne (Pingo und Martini, Regie: Natascha Popov, 2011) sowie im Fernsehen (Vertraue mir, Regie: Franziska Meletzky, ZDF, 2015; Inga Lindström - Elin und die Anderssons, Regie: Ulli Baumann, ZDF, 2015) und arbeitet als Synchronsprecherin.

Charles Morillon ist Thorwald

Erste Schauspielausbildung in Nantes (Frankreich) vor dem Schauspielstudium an der Folkwang Universität in Bochum. Er spielt viel Theater, unter anderem Stücke von Shakespeare, die zum Beispiel in Palästina, Mali oder Polen aufgeführt wurden. Vor der Kamera hat er u. A. mit Elie Chouraqui und Volker Schlöndorff gearbeitet. (Foto: © Joachim Gern)

Vera Stadler ist Astrid

Vera Stadler, 1990 in der Schweiz geboren, studiert Schauspiel am Cours Florent in Paris. Sie spielte bereits in der Webserie Undead Apocalypse (Regie: Lars Epting, 2013) sowie im Kinospielfilm Höre die Stille (2013) von Sebastian-Ed Ehrenberg mit.

Armande Boulanger ist Madeleine

Armande Boulanger, 1997 in Paris geboren, spielt regelmäßig Rollen auf der Bühne (De l'influence des rayons gamma sur le comportement des marguerites, Regie: Isabelle Carré, 2016), im Fernsehen (The Returned – 2. Staffel, Regie: Fabrice Gobert, Canal+, 2015) und im Kino (Au bonheur des ogres, Regie: Nicolas Bary, 2012; La Pièce manquante, Regie: Nicolas Birkenstock, 2013). 2015 war sie für den César als beste Nachwuchsschauspielerin vornominiert.

Produktionsnotizen

Die filmische Rekonstruktion einer bestimmten Epoche hat mich schon immer fasziniert. Unter anderem daher rührt mein Vorhaben, einen Historienfilm über die Rote Armee Fraktion zu drehen, ein Thema, das mich seit langem interessiert. Es gibt zwar bereits einige Spielfilme, die das Thema behandeln, doch werde ich eine Episode vor der Gründung der Rote Armee Fraktion erzählen, die so noch in keinem Film aufgegriffen wurde. Außerdem werden die Figuren Facetten zeigen, die sie in den meisten anderen Filmen nicht an den Tag legen.

Hier veröffentliche ich nun einige Notizen zur angestrebten ästhetischen Gestaltung des Films und zur Art und Weise, wie das Paris des Herbstes 1969, wo die Geschichte des Films spielt, wiederhergestellt werden soll.

Herbst 1969: Die weltweite Studentenbewegung von 1968 hat ihre Schwungkraft verloren und ist quasi an ihrem Ende angelangt. Der bewaffnete Kampf der 70er Jahre hat allerdings noch nicht begonnen. Es handelt sich um eine Übergangsphase, und der Parisaufenthalt der Gruppe um Andreas Baader und Gudrun Ensslin ähnelt eher einem Urlaub als einer Flucht vor der Polizei.

Der größte Teil der Handlung spielt im Inneren einer Wohnung und eines Cafés, die beide im Stile der 1960er Jahre ausgestattet werden. Für die Außenaufnahmen wählen wir Pariser Straßen, die wenig befahren sind und sich relativ einfach mit drei oder vier Oldtimern passend dekorieren lassen. Des Weiteren wird darauf geachtet, den Hintergrund im Unscharfen verschwimmen zu lassen, damit vorbeifahrende Autos von heute nicht als solche zu erkennen sind.

Eine besondere Wichtigkeit kommt der Auswahl der Kostüme zu: Der Zuschauer muss die Epoche, in der der Film spielt, anhand der Kleidung erkennen, ohne dass die Klischees überstrapaziert werden. Um die Wandlung der Gruppe um Andreas zu begleiten, soll sich die Atmosphäre nach und nach ändern, vor allem dank der Auswahl der Kleidungsstücke. Zu Beginn wird die Kleidung sehr typisch für die 60er Jahre sein, während sie gegen Ende mehr und mehr dem Stil der 70er Jahre entspricht. Die gewählte Farbpalette wird sich anfangs aus warmen Farben zusammensetzen, während gegen Ende kühlere vorherrschen werden.

Mein Paris nach den Studentenunruhen vom Mai 1968 wird düster, freudlos, fast post-apokalyptisch wirken: der Himmel bewölkt, die Straßen wie leer gefegt, die Kleidung vergreist.

Die Kamera wird ruhig aber nicht statisch sein. Wir werden Schulterkamera vermeiden und vor allem Kamerafahrten nutzen, um den Schauspielern zu folgen.

Mehr noch als das Kino sind Fotografien unsere Verbindung zur Vergangenheit. Ich habe vor, die Erzählung durch Einblendungen von Fotografien (Archivbilder, Fotomontagen, nachgestellte Aufnahmen) kurz zu unterbrechen, um die Vergangenheit und Zukunft der Protagonisten, sowie ihre Ideenwelt heraufzubeschwören.

Der Ton ist mir genauso wichtig wie das Bild. Viele Aspekte der Umgebung, in der sich die Figuren bewegen, werden auf Tonebene erzählt. Man vernimmt etwa den Lärm der Nachbarn, wenn die Protagonisten in der Pariser Wohnung ankommen. Andreas' Lederjacke knirscht, und die alten Autos knattern vorbei. All diese Elemente helfen dabei, den Schauplatz realistischer zu gestalten.

Der extradiegetische Soundtrack (Musik, die die Figuren nicht selbst hören) soll untypisch für die Epoche, in der der Film spielt, sein. Er wird sich aus einer Mischung aus Jazz und elektronischer Musik zusammensetzen.

Der Film wird größtenteils in deutscher Sprache gedreht, doch es wird auch Englisch und Französisch gesprochen. Damit möchte ich die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Franzosen und Deutschen zeigen und die Frenmdheit der Gruppe um Baader in Paris unterstreichen. So fließen auch meine eigenen Erfahrungen als Ausländer in Paris in den Film mit ein.